Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark betrifft. Das ZNS steuert nicht nur das Denken und die kognitiven Leistungen, sondern auch die motorische Bewegung, die Koordination der Muskulatur, das Spüren von Berührung, Temperatur und Druck sowie die Wahrnehmung der Bewegung im Raum. Bei MS greift das Immunsystem die Nervenfasern an und zerstört die schützenden Myelinscheiden. Dadurch können vielfältige Symptome auftreten, abhängig von Ort und Ausmaß der Entzündung. Typische Symptome sind Muskelschwäche, Koordinationsprobleme, Sensibilitätsstörungen und Fatigue. MS verläuft individuell – Symptome können schubweise auftreten oder kontinuierlich fortschreiten. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie helfen, die Lebensqualität zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Therapieansatz

Neurophysiologische Bewegungstherapie, Physiotherapie und Ergotherapie sind zentrale Bestandteile der MS-Behandlung. Die Therapieziele sind, Selbstständigkeit zu erhalten oder wiederzuerlangen, Fehlbelastungen und schmerzhafte Bewegungsmuster zu beseitigen, Gangstörungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie wird individuell angepasst und kann robotergestützte Verfahren (z. B. Lokomat), Hilfsmittel und regelmäßige Anpassung des Therapieplans umfassen.